
Die Brachyzephalie, oft Ursache von Gesundheitsproblemen
- lautes Schnarchen im Schlaf oder Wachzustand
- Atemgeräusche, als wäre der Patient „verschleimt“ oder „erkältet“
- Kurzatmigkeit und geringe Belastbarkeit
- blaue Verfärbung der Zunge (Anzeichen eines Sauerstoffmangels) schon bei geringer Bewegung oder in Ruhe
- Würgen oder Erbrechen während oder nach der körperlichen Bewegung bis hin zum Kollaps
- nur eingeschränkte Wärmeabgabe durch Hecheln möglich, daher Gefahr einer Überhitzung im Sommer
- nächtliche Schlafstörungen (vgl. Schlafapnoe des Menschen) mit der Folge von Müdigkeit am Tag
- bei schwerwiegender Ausprägung Gefahr des akuten Erstickungstodes

Die Diagnostik
Die Symptome des BOS sind zwar deutlich, gelten bei Hunden dieser Rassen aber oft als „normal“. Mancher Hundebesitzer betrachtet das Schnorcheln seines Hundes bei der Atmung sogar als liebenswerte Eigenschaft. Der Schweregrad der Symptomatik steigt kontinuierlich und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit des Tieres werden häufig deutlich unterschätzt. Permanente Atemnot, Bewegungseinschränkung, ständige Müdigkeit aufgrund von Schlafstörungen und mangelnde Thermoregulation sind jedoch eine starke chronische Beeinträchtigung des Wohlbefindens für den geliebten Vierbeiner. Die folgenden Untersuchungen dienen einer genauen Einschätzung der anatomischen Veränderungen und damit einer sinnvollen Planung der zur Verfügung stehenden Behandlungsmaßnahmen:
- äußere Beurteilung des Naseneingangs
- Beurteilung des Rachenraumes mit Gaumensegel, Zunge und Kehlkopf
- Computertomographie des Kopfes zur Darstellung der Nasenmuscheln sowie der Schädel- und Rachendimensionen
- Endoskopie der Nasenhöhle sowie des Nasen-Rachen-Raumes zur anatomischen und funktionellen Beurteilung der oberen Atemwege
- Röntgen des Brustkorbs zur Beurteilung von Luftröhre, Lunge und Zwerchfell

Die Therapie
Die Behandlung hat zum Ziel, den Atemwiderstand signifikant zu verringern. Dies ist nur durch einen chirurgischen Eingriff möglich, der bei jedem Patienten individuell auf die Korrektur der vorliegenden anatomischen Anomalien abgestimmt wird. Bei einem Großteil der betroffenen Hunde reicht eine Erweiterung der verengten Nasenlöcher und des Nasenvorhofs sowie eine Kürzung des Gaumensegels aus. Auch bei einer Vorwölbung der Stimmtaschen kann die chirurgische Entfernung von Gewebe die Atemwege erweitern. Für Hunde mit ausgeprägtem BOS stehen weitere OP-Methoden zur Verfügung, beispielsweise in Form einer Lasertherapie. Begleitend empfiehlt es sich, das Gewicht übergewichtiger Hunde auf Normalgewicht zu reduzieren, um ihre Belastbarkeit zu steigern.